Holtemöller

In ganz Wißmühlen war weder ein Voll- noch ein Halberbe, also war es bis etwa 1400 vollends unbesiedelt; es war Markengrund; die ganze Lage spricht auch dafür.

Das Mahlen von Getreide war mit vielen Umständen verbunden, entweder mussten die Leute nach uralter Weise mit ihrer „Quern", einer Art Handmühle arbeiten, und das war mühsam, und es ging langsam, oder aber sie mussten zur nächstgelegenen Windmühle in Lohe oder Cloppenburg sich wenden. Eine eigene Mühle zu haben, bedeutete für alle einen Vorteil. So erlaubten die Markeninteressenten einem abgehenden Bauernsohn, hinter dem Bokeler Esch an der Bake im Holte eine Wassermühle anzulegen. Der Betrieb lohnte sich, von weit und breit kamen die Leute.

In der Hovetschattinge vom Jahre 1498 erscheinen ein Dyrick Holtemann und ein Tobe Holteman, wahrscheinlich wohnt der Erste schon auf der Leibzucht, der Zweite auf der Mühle. Letzterer nennt sich schon 1501 Tobe tor Wißmöllen, 1504 Tobe Holtemöller.

Hier kommt auch der Name Wißmöllen vor, er wird nichts anderes als Weißmühle bedeuten im Gegensatz zum Oelgemöller, die es ja auch mehrere gab. Später schrieb man häufiger Wischmühlen; da könnte man an Wiesenmühle (Mühle in den Wiesen) denken, aber der Name Holtemöller redet doch von Holzbestand. Die erste Deutung hat viel für sich, es gab eben ja einen Wißmöller, einen Görtmöller und einen Oelgemöller.

1562 ist Tobe tor Holtemollen ein freier Kötter, also nicht hörig an irgendeinen Gutsherrn. Aber das Amtshaus in Vechta forderte von ihm allerhand; den Leibdienst, 2 Taler Herbstschatt, jährlich zweimal bei Gras und bei Stroh (also in der Heu- und Garbenernte) einen ganzen Tag mit einem Spann Pferden dienen, dann die Gerichtshocken nach Vechta bringen. Das alles weist auf einen ziemlich umfangreichen Betrieb hin.

1660 Kötter, 1662 Brinksitter, dann immer Kötter oder Pferdekötter. Um 1590(?) heiratet ein Sohn von Ottenweß Stelle in Sevelten auf den Hof, 1735 ein Theodor Hake, 1790 ein Johann Friedrich Oesterling auf Holtemöller Stelle, alle, nehmen den Namen der Stelle an. Franz Joseph Holtemöller begründet 1828 die 13. Generation.

1910 wurde die ganze Stelle für 68000 Mark an Lamping und Blömer verkauft, heute Lamping.

Status animarum von 1703
Name Alter
Johan Holte Moller pater fam. 56
Gesche uxor 50
Johan filius 20
Triene Gesche filia 14
Talcke filia 12
Anna filia 8
Vencke filia 8
Status animarum von 1703
Name Alter
in Backhuß
Dierich Rode pater fam. 41
Anna uxor 35
Anna Gesche filia 16
inquilina Anna Margreta 20
Anna clauda 38
Status animarum von 1703
Name Alter
Leibzucht
Triencke vidua mater fam. 40
Anna Chatrine filia 15
Johan Frerich filius 13
Johan Hendrich filius 8
Herme filius 6